Eine der größten Sopranistinnen des 20. Jahrhunderts ist tot. Hilde Zadek ist am 21. Februar 2019 im Alter von 101 Jahren in Karlsruhe verstorben, gab Freitagabend die Wiener Staatsoper bekannt. Staatsoperndirektor Dominique Meyer sprach von einer "bedeutenden Künstlerin, die das Nachkriegsensemble der Staatsoper repräsentierte wie wenige, eine legendäre Pädagogin, die Generationen prägte."
Hilde Zadek Austellung im Staatsopernmuseum 2011
Das Staatsopernmuseum widmete dem Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, Hilde Zadek, vom 14. April bis 30. Juni 2011 eine Ausstellung mit dem Titel:
HILDE ZADEK - O namenlose Freude!
Staatsoperndirektor Dominique Meyer eröffnete die Ausstellung, Georg Nigl würdigte seine Gesangslehrerin in einer Rede.
Bei der Eröffnung der Ausstellung (v.l.n.r.): Prof. Maria Venuti (Vorstand Hildegard Zadek Stiftung), Kammersängerin Hilde Zadek und Prof. Mag. Gregor Widholm (damaliger Vizerektor der Universität).
KS Hilde Zadek- Biographie
Geboren 1917 in Bromberg, aufgewachsen in Stettin; 1935 wanderte sie nach Palästina aus, wo sie sich neben ihrem Beruf als Säuglingsschwester zur Sängerin ausbilden ließ.
1947 debütierte sie in Wien als Aida. Sie wirkte 25 Jahre lang in über 700 Vorstellungen an der Wiener Staatsoper, deren Ehrenmitglied sie ist, gehörte dem legendären Mozart-Ensemble der Nachkriegszeit an und sang neben den großen Sopranpartien aus Klassik und Romantik u.a. in: E.W. Korngolds ”Die tote Stadt”, Gottfried von Einems ”Dantons Tod”, Franz Schmidts ”Buch mit sieben Siegeln”, Alban Bergs ”Altenberg-Lieder”, Gian-Carlo Menottis ”Der Konsul” sowie Musik von Schönberg, Krenek und Webern.
Hilde Zadek als Katerina Ismailowa (Schostakowitsch), 1965 Staatsoper Wien
Hilde Zadek in "Der Dialog der Karmeliterinnen" (Poulenc), 1959 Staatsoper Wien
Hilde Zadek in mehr als 70 Vorstellungen als Aida (Verdi) an der Staatsoper Wien
Hilde Zadek in mehr als 50 Vorstellungen als Marschallin im Rosenkavalier (Strauss) an der Wiener Staatsoper
Kurzer Ausschnitt der Serie "Was wurde aus...?" des Fernsehsenders SERVUS-TV
An den großen Opernhäusern in New York, London, Rom, München, Paris, sowie bei Festspielen in Salzburg, Edinburgh und Glyndebourne war sie häufiger Gast und wirkt seit 1964 auch als erfolgreiche Pädagogin.
Sie leitete von 1964 bis 1978 die Gesangsabteilung am Konservatorium Wien und gibt bis heute Meisterkurse in der ganzen Welt. Der nach ihr benannte ”Internationale Hilde Zadek Gesangswettbewerb”, der im zweijährigen Turnus durchgeführt wird, dokumentiert das besondere Engagement der Sängerin junge Begabungen zu fördern.
Kurzer Ausschnitt einer TV- Dokumentation von Walter Wehmeyer über Kammersängerin Hilde Zadek:
Die komplette einstündige TV- Dokumentation von Walter Wehmeyer über Kammersängerin Hilde Zadek können Sie hier online sehen:
Ein Film von Walter Wehmeyer
Gesang als Weg / Singing as a path
Aus dem Leben der Kammersängerin Hilde Zadek
VHS, ca. 59 min, mit englischen Untertiteln
Infoprogramm gemäß § 14 JuSchG
ISBN 3-932710-92-4
erschienen 2003 im ALIBRI Verlag Deutschland